Wie Existengründer Finanzfehler und steuerliche Fallstricke vermeiden können
Existenzgründer benötigen gewisse Steuerkenntnisse, um finanzielle Fehler vermeiden zu können. Mithilfe des richtigen steuerlichen Know-hows können Gründer nicht nur die Wahrscheinlichkeit von Finanzfehlern deutlich reduzieren, sondern auch Steuern sparen. Dementsprechend stehen mehr finanzielle Mittel zur Verfügung, die in das Wachstum des Unternehmens investiert werden können. In diesem Artikel beschreiben wir einige der wichtigsten Steuerkenntnisse, die Sie als Existenzgründer kennen sollten.
Die Bedeutung der Umsatzsteuer
Eine besondere Bedeutung kommt der Umsatzsteuer bei. Das liegt daran, dass es sich um ein komplexes Thema handelt, das viele Existenzgründer betrifft. Die Umsatzsteuer ist eine Verbrauchssteuer, die beim Verkauf von Produkten und Dienstleistungen anfällt. Grundsätzlich ist jedes Unternehmen umsatzsteuerpflichtig, sofern es nicht von der Kleinunternehmerregelung Gebrauch macht. Kleinunternehmer sind von der Umsatzsteuer befreit und müssen sich nicht um die Abführung dieser an das zuständige Finanzamt kümmern. Von dieser Regelung können viele Unternehmen aber nicht profitieren, da bestimmte Umsatzgrenzen nicht überschritten werden dürfen, um als Kleinunternehmer zu gelten. Der Großteil der Unternehmen muss sich somit mit der korrekten Abrechnung und Abführung der Umsatzsteuer auseinandersetzen. Hier ist ein systematisches Buchführungssystem zu empfehlen, welches in der Lage ist, sämtliche Einnahmen und Ausgaben exakt zu erfassen. Wichtig ist, dass Sie die verschiedenen Umsatzsteuersätze kennen und sicherstellen, dass ihre Rechnungen den gesetzlichen Bestimmungen genügen. Unbedingt beachtet werden müssen auch die Fristen für die Umsatzsteuervoranmeldung.
Die Gewerbesteuer
Existenzgründer müssen sich auch mit der Gewerbesteuer auseinandersetzen. Hierbei handelt es sich um eine Gemeindesteuer, die von der Höhe des Unternehmensgewinns abhängt. Es gibt einen bundeseinheitlichen Gewerbesteuer-Messbetrag, auf den jede Gemeinde ihren individuellen Hebesatz aufschlägt. Das bedeutet, dass die zu zahlende Gewerbesteuer je nach Gemeinde stark variieren kann. Existenzgründer sollten dies bei der Auswahl eines Standorts berücksichtigen, da sich hierdurch die Gewerbesteuer entsprechend reduzieren lässt.
Einkommensteuer
Während Umsatzsteuer und Gewerbesteuer auf Unternehmensebene anfallen, greift die Einkommensteuer auf der persönlichen Ebene. Das bedeutet, dass nicht das Unternehmen, sondern der Existenzgründer selbst diese Steuer an das zuständige Finanzamt abführen muss. Die Einkünfte aus dem Unternehmen müssen dementsprechend in der persönlichen Einkommensteuererklärung des Gründers angegeben werden. Von großer Wichtigkeit ist die Trennung von betrieblichen und privaten Ausgaben, damit eine gute Übersicht gewährleistet ist und nichts durcheinandergebracht wird. Zu empfehlen ist es, geschäftliche Ausgaben ausschließlich über ein Geschäftskonto laufen zu lassen, während alle privaten Ausgaben über das Privatkonto getätigt werden. Ein kompetenter Steuerberater kann Sie dahingehend beraten, dass Sie eine optimale und auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene Struktur schaffen und auf diese Weise steuerliche Fallstricke vermeiden können.
Belegführung
Eine ordnungsgemäße Belegführung ist vom Gesetzgeber vorgeschrieben und sorgt dafür, dass Existenzgründer ihre Finanzen effizient verwalten können. Dabei gilt es, jede geschäftliche Transaktion über Belege wie Quittungen, Rechnungen oder Kontoauszüge transparent zu dokumentieren. Eine digitale Buchführungssoftware kann hierbei eine große Hilfe sein, indem sie den Prozess digitalisiert und so die Fehleranfälligkeit erheblich reduziert. Zudem lässt sich jede Menge Zeit sparen, wenn einzelne Transaktionen nicht mehr manuell eingetragen werden müssen.
Steuervergünstigungen und -abzüge
In der Regel haben Existenzgründer Möglichkeiten, ihre Steuerlast im Rahmen von steuerlichen Vergünstigungen und Abzügen zu reduzieren. Dementsprechend sollten Sie sich intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzen und Ihre Steuerkenntnisse erweitern. Die zu zahlenden Steuern lassen sich unter anderem durch Abschreibungen von Vermögenswerten verringern. Auch die steuerliche Geltendmachung von Investitionsabzugsbeträgen ist bei bestimmten Investments möglich. Noch bessere Chancen auf die Identifikation von steuerlichen Vergünstigungen haben Existenzgründer, wenn sie sich von einem erfahrenen Steuerberater beraten lassen. Bei steuerlichen Themen sollte nichts dem Zufall überlassen werden, da Steuerfehler Gründer teuer zu stehen kommen.
Vorauszahlungen
Oftmals müssen Existenzgründer Vorauszahlungen auf ihre aller Voraussicht nach zu zahlende Einkommen- und Gewerbesteuer leisten. Dabei basieren die Vorauszahlungen auf den zu erwartenden Gewinnen des Betriebs. Daher ist es äußerst wichtig, dass diese zu leistenden Vorauszahlungen genau geplant und die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel vorgehalten werden, damit keine finanziellen Probleme entstehen.
Die Wichtigkeit einer ausreichenden Kapitalausstattung
Die Gründung und Führung eines Unternehmens sind nur möglich, wenn der Betrieb mit ausreichenden finanziellen Mitteln ausgestattet ist. Dabei stehen viele Existenzgründer vor dem Problem, dass ihnen die Bank keinen Kredit geben möchte, weil diese das Risiko als zu groß einschätzt. Es gibt jedoch eine Möglichkeit, wie Existenzgründer ein Startkapital von 100.000 Euro gewinnen können. Grundsätzlich sollten sich Gründer mit Förderprogrammen auseinandersetzen, da sie hierdurch an günstige Kredite herankommen können.