Mit dem Business Model Canvas zum Erfolg

Jedes Mal, wenn ein neuer Gründer, eine neue Gründerin bei uns im Büro sitzt, startet der Prozess, den Weg in die Unternehmensgründung zu gestalten, bei uns neu. Und jedes Mal müssen wir uns die Frage stellen, welcher Weg für eben diese Person der richtige Weg ist. Das Business Model Canvas ist dabei eine noch relativ junge Möglichkeit eine Unternehmensidee zur Umsetzung zu führen. Es wird zudem auch gerne für eine Überprüfung von bestehenden Unternehmen genutzt, um eine Neuausrichtung oder Neuaufstellung zu probieren. Aus diesem Grund eignet sich das Business Model Canvas auch besonders für Unternehmensideen, die scheinbar schon „tausendmal“ gedacht wurden, um neue Wege der Umsetzung zu finden. 

Die Personalberatung in der Gründungsphase

Alternative zum Businessplan
Business Model Canvas

Mit der Gründungsidee „Personalberatung“ konfrontiert, empfahl ich deswegen eben diese Herangehensweise, da die Idee an sich nicht neu ist, mit einer innovativen Umsetzung aber durchaus erneut zum Erfolg geführt werden kann. In diesem Falle konzentrierte sich unsere Gründerin auf den Beauty- und Kosmetik-Bereich, in welchem sie Unternehmen bei der Personal-Suche, dem Personal-Management und der Personal-Planung unterstützen will. Anhand der neun Segmente des Business Model Canvas untersuchten wir mit einer Mindmap alle Elemente ihrer Gründungsidee. 

Start in das Business Model Canvas

1. Wer sind die Zielgruppen?

Wer wird das Produkt oder die Dienstleistung des Start-Ups in Anspruch nehmen? Ist es ein Nischen- oder Massenmarkt? Gibt es einen Multi-Sided-Markt, das heißt der Benutzer ist nicht zwingend auch der Kunde? In unserem Falle ist der Kunde aus der Schönheits-Branche: Großkunden und Industrie, Kaufhäuser, Apotheken und Filialisten und Parfümerien. Ebenso sind die Job-Suchenden die Zielgruppe der Neu-Gründung, also sollte in zwei Richtungen gedacht werden.

2. Welchen Nutzen haben die Kunden vom Start-Up?

In der Regel lösen neue Unternehmen vorhandene Probleme mit neuen Produkten und Dienstleistungen oder haben innovative neue Lösungen für vorhandene Fragestellungen. Auch die Gründerpersönlichkeit kann der besondere Nutzen für den Kunden sein – besondere Erfahrungen und Spezialisierungen können einen Wettbewerbsvorteil bedeuten. Unsere Gründerin bringt 30 Jahre Erfahrung in Personal- und Umsatzverantwortung mit und will in ihrer Personalberatung nicht einfach nur den neuen Arbeitsvertrag für das Personal ihres Kunden abschließen, sondern für sie bedeutet Personalverwaltung auch die Definition und Umsetzung von Unternehmenswerten und die Förderung einer echten Unternehmenskultur im Arbeitsalltag. Als Human-Resources-Consulterin begleitet sie nun Unternehmen bei Neu-Einstellungen, aber auch in der Weiterbildung, in Veränderungsprozessen im Unternehmen oder bei Re-Organisationen und Neu-Eröffnungen.

3. Was sind die Vertriebswege des neuen Unternehmens?

Wie wird mit den Kunden interagiert? Wie werden die Kunden aufmerksam auf das neue Angebot? Und wie werden sie es bekommen? Unsere Gründerin konzentriert sich mit ihrer Dienstleistung vor allem auf das Online-Marketing, aber nicht ausschließlich. Als Touchpoints definierten wir zusammen einerseits die verschiedenen Verbände im Bereich der Schönheits-Branche wie Beauty Alliance, Wir für Sie, Duftpreis, Glamms, Prix de Beauté, IHK-Veranstaltungen u.a. Andererseits will sie mit einer eigenen Website, einem Instagram-Account und ihrem Stepstone-, Xing-, Indeed- und LinkedIn-Netzwerk auf Kundenfang gehen. Ebenso will sie sich im Direkt-Vertrieb in der sogenannten Kalt-Akquise versuchen und Human Resources Direktoren, Geschäftsinhaber und Einzelpersonen persönlich ansprechen.

4. Gestaltung der Kundenbeziehung

Je nach Angebot erwarten Kunden eine bestimmte Art von Service und Umgang. Deshalb ist die Definition der Gestaltung der Kundenbeziehung ein wichtiger Teil des Geschäftsmodells – in unserem Falle persönlich vor Ort, am Telefon oder online. Je nach Auftrag kann unsere Gründerin die Beziehung zum Kunden nach Bedarf gestalten und so ihre Auftraggeber gewinnen und halten.

5. Woher kommen die Einnahmen?

Oft gibt es mehrere Wege, um mit dem gleichen Nutzenversprechen Geld zu verdienen. Das Business Model Canvas eignet sich besonders gut dafür, verschiedene Geschäftsmodelle durchzuspielen. Wo Einmalzahlungen schnell Geld in die Kasse bringen, sorgen Abonnenten für einen kontinuierlichen Cash Flow. Unsere Gründerin entschied sich für ein Misch-Modell aus Vermittlungsgebühr, einem Abo-Modell und Fixsätzen für bestimmte Kleineinsätze.

6. Was sind unverzichtbare Schlüssel-Ressourcen?

Gerade als Start-Up ist man auf Mindest-Ressourcen angewiesen, um den Nutzen des neuen Unternehmens vermarkten und umsetzen zu können. Welche physischen, menschlichen und finanziellen Ressourcen sind für den Betrieb unverzichtbar? In unserem Falle definierte die Gründerin den Schutz ihres Unternehmensnamens und der Marke, gewisse Finanzpartner für den Start (Förderkredite, Business Angels u.a.), einen Rechtsbeistand, einen Steuerberater für eine Erstberatung und das zuständige Gewerbeamt.

7. Was sind die Schlüssel-Aktivitäten?

Welche zentralen Tätigkeiten sind nötig, um das Nutzenversprechen einzulösen? Wie wird das Geschäftsmodell am Laufen gehalten? Im Zentrum der Bestrebungen unserer Gründerin stand für den Anfang die Kontaktaufnahme zu allen Schlüsselpartnern, um den Beginn der Geschäftstätigkeit aufzunehmen.

8. Wer sind die Schlüssel-Partner?

Wer sind die wichtigsten Partner für das neue Unternehmen? Je nach Geschäftsmodell können Start-Ups strategische Partnerschaften mit Nicht-Konkurrenten oder Lieferanten eingehen, um Risiken zu reduzieren und eine Skalierbarkeit zu gewährleisten. Im vorliegenden Fall konzentrierte sich die Gründerin auf den Aufbau ihres Online-Netzwerkes und den Kontakt zu Verbänden in der Beautybranche sowie Privatschulen für Kosmetik.

9. Welche Kosten entstehen?

Hier werden die unverzichtbaren Kosten definiert ohne welche das Geschäftsmodell nicht umsetzbar ist. Unsere Gründerin listete hier ihre Investitionskosten, die monatliche Privatentnahme zur Leistung ihrer Lebenshaltungskosten sowie sonstige Betriebsausgaben auf.

Business Model Canvas als perfekte Grundlage für den erfolgreichen Business Plan

Nach unserer gemeinsamen Untersuchung der neun Bereiche hatten wir mir der Gründerin eine übersichtliche Mind-Map erstellt, welche ihr einen schnellen Überblick über alle Handlungsfelder gegeben hat. Je nach Geschmack kann das Business Model Canvas auch mit der Vorlage von Erfinder Alexander Osterwalder in neun Boxen umgesetzt werden. Der Vorteil bleibt die Übersichtlichkeit, schnelle Erfassbarkeit und die einfache Anpassung an Änderungen, die es für uns zur perfekten Vorarbeit für den Businessplan machen, der in der Geschäftswelt wohl nicht so schnell abgelöst wird und vor allem für die Beantragung von Finanzierungen immer noch essentiell ist. 

Literaturtipp zum Weiterlesen

Der Entrepreneur Alexander Osterwalder gilt als Business Model Innovator und hat sich mit seinem Start Up „Business Model Foundry“ zur Aufgabe gemacht neue Tools für Innovatoren und Start-Ups zu entwickeln. Er ist als Autor und Redner auf der ganzen Welt unterwegs und hat mit seinem Business Model Canvas schon über 5.000.000 Menschen erreicht. Sein Buch „Business Model Generation: Ein Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und Herausforderer“ gibt weitere Einblicke in die Thematik. 

 

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